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Hearonymus: Plattform bietet Audioguides für Kunstbereich

26.07.2016

Wien (APA)

 

Wenn sich der Industrielle Hans Peter Haselsteiner (Strabag) im Kulturbereich finanziell engagiert, blickt die Kunstwelt meist interessiert auf. Ein neues Engagement des kulturaffinen Unternehmers ist seine Beteiligung am Wiener Start-up Hearonymus. Seit Jahresanfang hält Haselsteiner sechs Prozent an dem Unternehmen, das eine Plattform für Audioguides bietet und damit den Markt aufrollen will.

 

260 Guides finden sich momentan auf der für Apple und Android verfügbaren Plattform, die bis dato 29.000 Mal installiert wurde - vom Bibelmuseum Salzburg und dem Heeresgeschichtlichen Museum Wien über die Dachstein Eishöhlen bis zum Architekturführer zum Campus der WU. "Wir wollen eine Plattform schaffen, bei der jeder Audioguide den anderen befruchtet", umriss Geschäftsführer Peter Grundmann bei einer Präsentation im Leopold Museum das Konzept hinter der App. Schließlich könnten Nutzer via Karte Guides in der Nähe leicht finden und sich so durchs Angebot gustieren. Die App selbst ist kostenlos, einzelne Guides werden teils gegen Gebühr, teils ebenfalls gratis angeboten.

 

Man habe das Ziel, der günstigste Anbieter am Markt für die Institutionen zu sein, dank Standardisierung erreicht, so Grundmann: "Wir wollen keine Innovationspreise gewinnen, sondern eine einfache, funktionierende Lösung für die Massen." Jeder einzelne erfragte Arbeitsschritt - vom Verfassen der Texte bis zu deren Übersetzung und dem Einsprechen im Studio - kostet je 990 Euro. Mit dieser Kostenstruktur könnten sich erstmals auch kleine Museen einen Audioguide leisten und größere Häuser für Sonderausstellungen digitale Führungen anbieten. Die Vorteile für die Kunden seien im Gegenzug, keine speckigen alten Hausguides verwenden zu müssen und sich auf Ausstellungen bereits vorbereiten zu können - oder bei Bedarf nachzulesen.

 

Noch ersetze der Auftritt auf Hearonymus nicht das hausinterne Audioguidesystem, so Leopold-Direktor Hans-Peter Wipplinger. Zugleich gehe der Zukunftstrend sicher in diese Richtung, sei man als Museum nicht zuletzt flexibler. Das Hearonymus-System kann etwa auch barrierefrei gestaltet werden dank Videos mit Gebärdendolmetschern für hörbehinderte Menschen. Noch seien 99 Prozent der Kunden österreichische Institutionen, was von Museen über Tourismusbetriebe bis hin zum Pilgerweg reiche, so Grundmann. Ab Herbst werde man deshalb mit eigenen Mitarbeitern den deutschen Markt bespielen. Ziel sei schließlich, Tausende Guides auf der Plattform zu vereinen.

 

Weitere Informationen:

http://www.hearonymus.at/