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Symposium Mit Denkmälern sprechen? Monumente: Vergessen und aktuell

5. April 2018 - 6. April 2018, Luzern, Schweiz

Migros Museum für Gegenwartskunst & Hochschule Luzern - Design & Kunst

05. - 06.04.2018

Registration deadline: Mar 29, 2018

 

Wenn in den Südstaaten Amerikas wie im Herbst 2017 Denkmäler für Konföderierten-Generale gestürzt werden und damit heftige öffentliche Debatten einhergehen; wenn in Paris grosse Demonstrationen auf der Place de la République vor der Kulisse der Marianne, des Freiheitsdenkmals der französischen Republik, stattfinden - dann wird deutlich, wie potent der symbolische Wert von Denkmälern heute noch aufgerufen werden kann. Denkmäler wurden totgesagt und verachtet, zugleich bevölkern sie mit uns die Städte, sie sind präsent und ihr Auftritt geht mit konkreten Botschaften einher. Das Symposium fragt, wie aktuell die Idee des Denkmals heute ist und wie sich zeitgenössische künstlerische Vorgehensweisen darauf beziehen. Zum einen wird aufgezeigt, wie Künstlerinnen und Künstler Kommentare auf bestehende Denkmäler entwickeln oder auch ganz neue Formen einer öffentlichen Erinnerungskultur entwerfen. Zum anderen fällt der Blick auf einzelne, für heute relevante historische Aspekte - etwa wie im Format des Denkmals geschlechtsspezifische Zuschreibungen in Stein gehauen wurden.

 

PROGRAMM

 

Donnerstag 5. April

Migros Museum für Gegenwartskunst, Limmatstrasse 270, 8005 Zürich, www.migrosmuseum.ch

 

10:00-10:30 Uhr

Begrüssung und Einführung durch Nadia Schneider Willen (Migros Museum für Gegenwartskunst) und Brita Polzer

 

10:30-11:15 Uhr

Siri Peyer, Kuratorin und wissenschaftliche Mitarbeiterin Hochschule Luzern, Zürich: Thomas Hirschhorns prekäre Monumente

 

11:15-12:00 Uhr

Alexandra Pirici, Künstlerin, Bukarest: Persistent Feebleness (auf Englisch)

 

12:00-12:30 Uhr

Filmscreening: Jeremy Deller, We're Here Because We're Here, 2016

 

12:30-13:15 Uhr

Inke Arns, Kuratorin und Direktorin des HMKV (Hartware MedienKunstVerein, Dortmund): Living Monument? Zum Verhältnis von Reenactment und Ambivalenz in den Arbeiten von Jeremy Deller und Nikolaj Evreinov

 

13:15-14:30 Uhr

Mittagspause

 

14:30-15:15 Uhr

Mechtild Widrich, Kunst- und Architekturhistorikerin, School of the Art Institute of Chicago, Chicago und Wien: Von sozialer Plastik zu Social Media. Partizipation und Zirkulation in der Denkmalskunst

 

15:15-16:00 Uhr

Brita Polzer, Denkmalforscherin, Dozentin, Redaktorin, Zürich: Gegenmonumente - Pro und Kontra im öffentlichen Raum

 

16:00-16:45 Uhr

Christiane Möbus, Künstlerin, Hannover und Berlin: Göttinger Sieben

 

16:45-17:15 Uhr

Pause

 

17:15-18:00 Uhr

Martin Krenn, Künstler, Wien und Belfast: Das Denkmal als soziale Skulptur - zur Umgestaltung des Lueger-Denkmals in Wien und des Friedenskreuzes in St. Lorenz

 

18:00-18:45 Uhr

Alexander Koch, Kurator und Galerist, Berlin: Denkmäler von unten - Die Neuen Auftraggeber

 

Anschliessend Apéro

 

Freitag 6. April

Hochschule Luzern - Design & Kunst, Aktionshalle, 745 Viscosistadt, Nylsuisseplatz, 6020 Emmenbrücke, www.hslu.ch

 

10:00-10:30 Uhr

Begrüssung und Einführung durch Rachel Mader (Hochschule Luzern - Design & Kunst) und Brita Polzer

 

10:30-11:15 Uhr

Peter Fischer, Kunsthistoriker, freier Kurator, Hitzkirch: Löwenschmerz rührt das Herz. Zum Konzept des Langzeitprojekts L21 (2017-2021) zur künstlerische Befragung des Löwendenkmals

 

11:15-12:00 Uhr

Christina Schröer, Historikerin, Freiburg i. B.: Die Französische Revolution: Denkmalssturz und Denkmalsfeier

 

12:00-12:45 Uhr

Silke Wenk, Kunstwissenschaftlerin, Berlin und Oldenburg: "Versteinerte Weiblichkeit"? Warum es Sinn macht, nochmals darüber zu sprechen

 

12:45-13:30 Uhr

Manfred Hettling, Historiker, Martin-Luther-Universität Halle-Wittenberg, Halle (Saale): Die Unvermeidlichkeit von Denkmälern für Gefallene

 

13:30-14:45 Uhr

Mittagspause

 

14:45-15:30 Uhr

Susanne Hefti, Künstlerin, Zürich: Firmness - Utility - Delight. (Bau-)Denkmäler in Skopje

 

15:30-16:15 Uhr

Georg Kreis, Historiker, Basel: Nationale und transnationale Denkmalproduktionen der Schweiz

 

16:15-17:30 Uhr

Abschlussdiskussion: Sollte man (in der Schweiz) heute Denkmäler bauen?

Mit Sabine Gebhardt Fink, Georg Kreis, Martin Krenn und Mechtild Widrich. Moderation Philip Ursprung (Kunsthistoriker, ETH Zürich)

 

Anschliessend Besichtigung des Luzerner Löwendenkmals mit Peter Fischer (Projektleiter L21)

 

Die Veranstaltung ist öffentlich und die Teilnahme kostenfrei. Wir bitten um verbindliche Anmeldung bis zum 29. März 2018 per E-Mail an kunstvermittlung@migrosmuseum.ch (bitte geben Sie an, ob Sie an beiden Tagen oder nur an einem teilnehmen).

 

Moderationen: Wolfgang Brückle, Sabine Gebhardt Fink (beide Hochschule Luzern - Design & Kunst), Bärbel Küster (Universität Zürich), Brita Polzer und Philip Ursprung (ETH Zürich)

 

Konzept und Organisation: Brita Polzer (Denkmalforscherin); Sabine Gebhardt Fink (Hochschule Luzern - Design & Kunst, Master of Arts in Fine Arts); Siri Peyer, Rachel Mader (beide Hochschule Luzern - Design & Kunst, Forschungsgruppe Kunst, Design & Öffentlichkeit), Alena Nawrotzki (Migros Museum für Gegenwartskunst) und Peter Fischer (Projekt Löwendenkmal 21, Luzern)