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ICOM Exklusiv im Hofmobiliendepot-Möbel Museum Wien

11. Juni 2019, Hofmobiliendepot-Möbel Museum Wien, Andreasgasse 7, 1070 Wien

Unter dem Titel „ICOM Österreich Exklusiv“ bieten ICOM Mitglieder exklusive Führungen für ICOM Mitglieder an, um den Kolleg/-innen interessante Einblicke in die Konzeption ihrer Projekte zu bieten, fachliche Fragen zu diskutieren und auf Probleme und Lösungsansätze hinzuweisen. Diesmal laden wir unsere ICOM Mitglieder ein, das Hofmobiliendepot / Möbel Museum Wien zu besuchen:

 

 

Kuratorenführung durch die Ausstellung „Bruch und Kontinuität“ mit Dr. Ilsebill Barta und Mag. Martin Mutschlechner

 

11. Juni 2019

Beginn: 16:00 Uhr (Treffpunkt Eingangshalle)
Hofmobiliendepot-Möbel Museum Wien, Andreasgasse 7, 1070 Wien
Dauer: 1,5 bis 2 Stunden

Der Eintritt für ICOM Mitglieder ist frei!

 

Die Veranstaltung ist bereits ausgebucht - eine Anmeldung ist leider nicht mehr möglich!
 

 

 

„Bruch und Kontinuität. Das Schicksal des habsburgischen Erbes nach 1918“
Sonderausstellung im Hofmobiliendepot – Möbel Museum Wien

 

„Die Republik Deutschösterreich ist Eigentümerin des gesamten in ihrem Staatsgebiete befindlichen beweglichen und unbeweglichen hofärarischen sowie des für das früher regierende Haus oder für eine Zweiglinie desselben gebundenen Vermögens.“
Paragraf 5 des Habsburgergesetzes vom 3. April 1919

 

Mit diesen wenigen Worten setzt sich die junge Republik im Frühjahr 1919 in das Eigentum des materiellen Erbes der untergegangenen Habsburgermonarchie ein.
Die tatsächliche Inbesitznahme der ehemals kaiserlichen Kunstsammlungen, Schlösser und Institutionen der Hofverwaltung war jedoch deutlich komplizierter. Die Abwicklung nahm drei Jahre in Anspruch. Bis November 1921 existierte der „Hof ohne Kaiser“ unter republikanischen Vorzeichen weiter.

 

Ausgehend vom kaiserlichen Erbe geht die Ausstellung auf verschiedene Facetten des historischen Umbruchs ein; das komplizierte Geflecht der habsburgischen Besitztümer und Sammlungen wird zuerst genau vorgestellt, um die verschiedenen Wege der Inbesitznahme durch die Republik zu verstehen. Die Ausstellung skizziert anhand von konkreten Objekten einerseits den Bruch mit der Monarchie, andererseits die unterschiedlichen Kontinuitäten auf der Verwaltungsebene.
Die junge Republik stand vor großen Herausforderungen und kämpfte mit den Folgen des Weltkriegs, Armut und Versorgungskrise. Die etablierten politischen Kräfte hatten Angst vor einer Revolution. Die Nachfolgestaaten und die Siegermächte forderten ihren Anteil an der Erbmasse der Monarchie ein – der „Raub“ von kostbaren Gemälde der italienischen Kriegskommission aus dem Kunsthistorischen Museum ist hier nur der spektakulärste Fall. Die rechtlichen Graubereiche bei den Eigentumsverhältnissen führten zu teilweise medial ausgeschlachteten Konflikten, wie der „Affäre“ um die Kronjuwelen, die Kaiser Karl in den letzten Tagen der Monarchie außer Landes bringen ließ.

 

Die Ausstellung zeigt, wie die republikanische Inbesitznahme vor sich ging: mittels Austausch der Symbole, aber auch durch aktive Aneignung. So sahen sich die Kriegsinvaliden als „Opfer habsburgischen Unrechts“ berechtigt, Teile von Schloss Schönbrunn zu besetzen. Im Rahmen der “ Demokratisierung“ der kaiserlichen Besitztümer wurden Schlösser und Kunstsammlungen einer breiten Öffentlichkeit zugänglich gemacht und zahlreiche volksbildnerische Initiativen gesetzt.
 

 

Weitere Informationen zur Ausstellung:

https://www.hofmobiliendepot.at/unser-programm/ausstellungen/bruch-und-k...
 

 

Foto-Credit: Hofmobiliendepot-Möbel Museum Wien